Derbysiegers Geschichte

Mein grösster Wunsch...

 

Ich habe mir einige Geschichten über Adoptivkinder durchgelesen und ich bin erschüttert.
Da ich selber meine eigene Tochter 1991 zur Adoption freigegeben habe kann ich einigen sehr gut nach empfinden. Ich selber war damals 13 Jahre jung als ich Schwanger wurde und mit 14 habe ich meine Tochter zur Welt gebracht.

Ich wusste nicht was mit meinem Körper geschieht, ich dachte nur "o nein" das kann es nicht sein. Ich war sehr unerfahren. Da das alles kurz nach der wende geschah gab es für mich und meine Eltern keinen anderen Ausweg als mein Kind zur Adoption freizugeben, da meine Eltern selber keine Arbeit hatten und mein kleiner Bruder war ja da auch noch da.

Als es dann los ging ins Krankenhaus, ich habe nur geweint weil ich wußte ich werde mein Kind NIE sehen können.

Als ich dann entbunden hatte wurde sie mir auch gleich weggenommen, ich habe geschrien, ich wollte Sie bei mir haben. Ich habe gekämpft mit meinen Gefühlen und das tue ich heute noch immer. Ich wollte Sie NIE weggeben, als ich dann aus dem Krankenhaus entlassen wurde, ging es mit mir Bergab, ich wollte mit keinem was zu tun haben, ich wollte nur mein Kind haben. Ich wußte aber das ich es nie wieder bekommen würde. Mir wurde dann schriftlich zugesand das meine Tochter am 11.11.91 aus dem Krankenhaus von Ihren Adoptiveltern abgeholt wurde, da wurde mir erstmal bewußt was ich getan habe.

Ich wußte jetzt ist Sie immer unerreichbar für mich. Ich wußte immer nur wie sie heißt, denn den Namen durfte ich nur geben. Ich denke immer an meine kleine, in den ganzen Jahren habe ich dann an meine Karriere gebastelt und mir mein eigenes Leben aufgebaut. Ich bin jetzt eine stellvertretende Marktleiterin und bin sehr glücklich, denn eines Tages machte ich meinen Briefkasten auf...es war 2 Wochen vor Weihnachten 00 und da lag ein Brief vom Jugendamt drinne, wo ich zu einem Gespräch eingeladen wurde.

Ich bin fast zusammen gebrochen, als ich der Tag dann endlich kam (ich konnte nicht alleine gehen bin mit meinen Freund hin) war ich so nervös, es war wahnsinn.

Meine Tochter wollte gerne zu Weihnachten eine Unterschrift von mir das es mich auch wirklich gibt...das war Ihr Wunsch. Ich habe Ihr natürlich diesen Wunsch erfüllt. Doch dann brach ich in Tränen aus weil mir die Frau vom Jugendamt ein Foto von Ihr gab und ich konnte es nicht glauben, es ist mein zweites ich.

Ich habe Ihr dann ein Paket zu Weihnachten zukommen lassen und sie wollte dann auch ein Foto von mir haben und ich bin schnell zum Fotografen gegangen um Ihr auch diesen Wunsch zuerfüllen, nun schreiben wir uns regelmässig und ich bin stolz solch eine tolle Tochter zu haben und ich bin auch sehr froh das sie solche Adoptiveltern bekommen hat, die sie sehr früh über alles aufgeklärt haben. Ich liebe meine Tochter und möchte Sie bald in meinen Arm nehmen können das ist mein grösster Wunsch.

E-Mails bitte an folgende Adresse: DERBYSIEGER@aol.com