Babyklappe? Das Für und Wider!

DAS FÜR
Ein Jahr Projekt Findelbaby: Seit heute hängen in der Stadt Plakate mit der Aufschrift "Danke, Hamburg" und sechs Kinderfotos aus. Das ist ein Teil der Bilanz des Projektes Findelbaby nach einem Jahr. Genau vor einem Jahr, am 20. Dezember 1999, begann es mit der Schaltung der kostenlosen Notrufnummer 0800 456 0 789.

Wenige Wochen später wurde das erste Neugeborene übergeben: Anna.

Die Mutter hatte sich an einem Ort in Hamburg mit den ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen verabredet. Auch nach Einrichtung der Babyklappen in Altona und Wilhelmsburg machte noch eine Mutter von der Möglichkeit der telefonischen Verabredung und direkten Übergabe Gebrauch. Über die Babyklappen selbst wurden vier Kinder zu uns gebracht. Sechs Säuglinge - dieses Ergebnis des ersten Jahres bestätigt, daß das Projekt Findelbaby eine extreme Lösung in einer extremen Situation ist und nicht eine bequeme Möglichkeit, die leichtfertig in Anspruch genommen wird.

1999 sind in Hamburg vier Kinder ausgesetzt worden; zwei davon sind gestorben. Im letzten Jahr sind sechs Kinder beim Projekt Findelbaby angekommen - sicherlich auch von außerhalb Hamburgs. Kein Neugeborenes ist mehr in der Stadt ausgesetzt oder tot aufgefunden worden. Das belegt, daß unser Angebot greift. Darauf sind wir stolz. "Danke, Hamburg" sagen nicht die Kinder. Sie müssen sich nicht für etwas bedanken, was selbstverständlich ist: Liebevoll aufgenommen zu werden, auch wenn ihre Mütter sich nicht in der Lage gesehen haben, mit ihnen zu leben.

Danke sagt SterniPark an die ehrenamtlichen Mitarbeiter(innen) vom nächtlichen Notdienst bis zu den Pflegeeltern. Danke sagt SterniPark an die vielen Spender(innen) und Unterstützer(innen) und an die Öffentlichkeit, die dieses Projekt ideell unterstützt hat. Danke sagt SterniPark an die Behörden der Stadt, die das Konzept mitgetragen haben und auch einen finanziellen Beitrag geleistet haben. Danke sagt SterniPark besonders an die Medien, die dazu beigetragen haben, das Hilfsangebot bekannt zu machen. Darauf werden wir auch in Zukunft ganz besonders angewiesen sein. Danke auch dafür, daß (fast) alle nicht nur ausführlich, sondern auch sensibel und ohne Sensationslust berichtet haben. Die mediale Begleitung des Projektes Findelbaby ist der Beweis dafür, daß Presse und Medien sich ihrer Verantwortung in der Gesellschaft durchaus bewußt sind.

Dr. Jürgen Moysich
Kontakt: SterniPark e.V.
Amandastraße 60
20357 Hamburg

Telefon: (040) 431874-0
Fax: (040) 431874-80
eMail: info@sternipark.de

Bankverbindung: SterniPark e.V.

Vereins- und Westbank Hamburg, BLZ 200 300 00, Konto 3379 419

Hamburger Sparkasse, BLZ 200 505 50, Konto 1268 111 729

...mit freundlicher Genehmigung von SterniPark e.V. übernehme ich hier diesen Artikel

 

Sollten Sie Artikel, Stimmungen und ähnliches gesammelt haben und sich vielleicht an dieser Seite damit beteiligen wollen , so wäre ich Ihnen sehr dankbar, wenn Sie mir diese Informationen an
info@adoptierte.de
senden würden. Besonders Stellungnahmen zu dem WIDER würden mich sehr interessieren.

 

DAS WIDER
Weiter können Sie natürlich im Forum gern darüber diskutieren!
Ausserdem gibt es eine Umfrage zum Thema Babyklappe. Wollen Sie sich das Stimmungsbarometer hierzu anschauen oder sich daran beteiligen, so finden Sie dies unter Umfragen Div. - Umfrage Babyklappe!

Hier ein Auszug aus dem Forum vom 24. Mai 2001

terre des hommes gegen anonyme Geburt
Das Kinderhilfswerk terre des hommes (tdh)hat sich gegen eine Erweiterung der rechtlichen Möglichkeiten für anonyme Geburten gewandt. Die anonyme Geburt verletze ebenso wie das Ablegen eines Säuglings in einer Babyklappe das Recht des Kindes auf Kenntnis seiner Abstammung, sagte der Adoptionsexperte von tdh am Dienstag in Osnabrück. Das Thema "Anonyme Geburten" steht Ende Mai in einer öffentlichen Anhörung auf der Tagesordnung des Bundestages. Im "Haager Übereinkommen über den Schutz von Kindern und die Zusammenarbeit auf dem Gebiet der internationalen Adoption" sowie in einem Urteil des Bundesverfassungsgerichtes sei das Kindesrecht auf Kenntnis der eigenen Abstammung ausdrücklich hervorgehoben worden, betont die Organisation. Bei anonymen Geburten habe das Kind anders als beim geregelten Adoptionsverfahren aber nie wieder die Möglichkeit, später zu leiblichen Eltern und Geschwistern Kontakt aufzunehmen. Über 30 Jahre Erfahrung bei Adoptionen zeigen nach Wackers Angaben, dass sehr viele adoptierte Jugendliche und Erwachsene unter den traumatisierenden Wirkungen des ursprünglichen Weggegebenseins leiden. terre des hommes erklärte, dass die bestehenden gesetzlichen Möglichkeiten, um der abgebenden Mutter Hilfe und Unterstützung zu bieten, ausreichend seien.